Vergangen Woche leitete Facebook die nächste Generation des Nachrichtenwesens ein. Denn nun wurde offiziell die Funktion der Instant Articles auf Facebook vorgestellt. Ob dies der Beginn einer wunderbaren Freundschaft zwischen Medienhäusern und Facebook ist, oder ein weiterer Sargnagel für die Medienkrise wird von vielen Seiten noch heftig diskutiert.

Mit Facebooks neuster Funktion können Artikel direkt im Newsfeed angezeigt werden. Das bedeutet, dass die User beim Lesen von Nachrichten nicht mehr unbedingt auf die Seite des Medienhauses geleitet werden, sondern die Artikel direkt auf Facebook lesen können. Da somit Ladezeiten vermieden werden, sollen Artikel und deren Bilder zukünftig bis zu 10 mal schneller geöffnet werden. Ein weiterer Schritt in Richtung Usability ist die Möglichkeit direkt auf Facebook über den Artikel zu diskutieren, anstatt nur im Kommentarfeld des Links.

Segen oder Fluch?

Nachdem Nachrichtenhäuser weltweit auf der Suche nach Bezahlmodellen für Online-News sind, wird ihnen nun auch der Traffic, welcher Werbeeinnahmen generiert, genommen?

Ganz so ist es nicht, denn Facebook präsentiert sich als fairer Mitspieler. Die Nutzer und somit der Traffic bleiben zwar auf Facebook, jedoch dürfen Medienhäuser, die auf ihrer Seite durch Werbung generierten Umsätze, behalten.
Etwas kritischer ist natürlich die Frage nach der Reichweite zu betrachten. Denn nur Facebook selbst entscheidet über den Algorithmus, welcher bestimmt was im Newsfeed der User zu sehen ist. Jedoch können alle User weiterhin mit diesen durch den Algorithmus geschaffenen Spielregeln spielen und durch organische und ad-gestützte Beiträge punkten.
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass Medienhäuser sich in ein gravierendes Abhängigkeitsverhältnis mit Facebook begeben. Denn noch ist nicht klar, ob Marc Zuckerberg plant ein dauerhafter Freund der Medienhäuser zu sein, oder ob die Gier über Werbeeinnahmen bald dazu führt, dass er den “unfriend-button” drückt.
New York Times, the guardian & nbc News sind schon an Board

Mediengrößen wie die New York Times, the guardian, nbc News, national geographic, spiegel online, buzzfeed & bild haben sich schon entschlossen Vorreiter in dem von Facebook herbeigeführten Wandel der Nachrichtenwelt zu sein.
Wir sind gespannt wann erste österreichische Medienhäuser diesem Trend folgen.

 

Erste Reihe Fußfrei

Wir sichern uns als Socialmedia Agentur jedenfalls Sitze in der ersten Reihe und sind neugierig, wie sich diese neue Freundschaft entwickelt. Eines ist jedenfalls klar: Socialmedia-Marketing bleibt eine der wichtigsten Werbeformen und wird zukünftig dank der Instant Articles sogar noch mehr Möglichkeiten zur Verfügung haben.

 

Interessante Quellen: 

Facebooks Statement  / All About Facebook / Richard Gutjahrs Meinung zu Instant Articles